Landschaftspflege: Unsere Pflegegebiete

Landschaftspflege mit dem Freischneider oder händisch

Man meint es nicht, doch es ist viel Arbeit nötig, um die Schönheit der Natur in Schutzgebieten zu bewahren. Besonders die Goldrute bereitet uns hier in Konstanz immer wieder Probleme. Die trockenen Jahre seit 2000 haben dazu beigetragen, dass sich die Goldruten explosionsartig vermehren. Sie verdrängen dabei seltene heimische Pflanzenarten. In den Schutzgebieten Nördliches Mainauried, Fohrenbühl und NSG Bussensee haben unsere langjährigen Bekämpfungsaktionen und Landschaftspflegemaßnahmen Wirkung gezeigt. Hier konnte die Goldrute weitestgehend zurück gedrängt werden. Um diesen Zustand zu erhalten, muss weiterhin jedes Jahr Landschaftspflege betrieben werden. 

Liste der Pflegegebiete des BUND in Konstanz auf dem Bodanrück:

- NSG Nördliches Mainauried (Betreuungsgebiet des BUND Konstanz)
- NSG Bussensee bei Litzelstetten (Betreuungsgebiet des BUND Konstanz)
- Riedwiesen auf der Reichenau
- Nägelried bei Dettingen
- Fohrenbühl bei Allensbach
- Schalmenried bei Kaltbrunn
- Nonnenwinkelried bei Hegne
- Bündtlisried bei Allensbach
- Bonlandried bei Litzelstetten
- Dingelsdorfer Ried

 

 

Die Kanadische Goldrute

Die kanadische Goldrute verdrängt heimische Pflanzenarten

Die Kanadische Goldrute wurde im 19. Jahrhundert aus Nordamerika als Zierpflanze und Bienenweide eingeführt. Die mehrjährige Pflanze wird 50 bis 250 cm hoch und hat goldgelbe, zylindrische Blütenköpfe, die eine Rispe bilden. Sie besiedelt Bahngleise, Schuttplätze, Wald- und Uferränder, breitet sich sehr stark aus und bildet ein undurchdringliches Dickicht.

In ihrer Heimat hat sie 300 Fressfeinde, in Deutschland keinen einzigen. Durch unterirdische Ausläufer und eine Unmenge an Samen (zum Teil 19.000 pro Pflanze) verfügt sie über ein enormes Ausbreitungspotential. Leider verdrängt sie dadurch vor allem auf Magerrasen heimische, Licht liebende Pflanzen und verändert den Ablauf der natürlichen Sukzession, auch in unseren Konstanzer Naturschutzgebieten.

Hier sind die zwei Goldruten-Arten, die wir in unseren Naturschutzgebieten bekämpfen, genau beschrieben.

Das Projekt "Neophytenbekämpfung" wird gefördert durch die LNV Stiftung und wird durchgeführt in  geschützten Rieden im Natura 2000 Biotopkomplex “Bodanrück”. Ziel ist es, den Biotopverbund der Riedflächen, Feucht- und Orchideenwiesen zu erhalten und auszuweiten, um die Artenvielfalt in den Naturschutzgebieten konstant zu halten oder sogar noch zu vergrößern. Um die Goldruten-Bestände zu verkleinern, müssen die Jungpflanzen mitsamt Wurzel ausgerupft werden. Bei sehr großen Beständen sensen wir diese regelmäßig mit dem Freischneider ab, um ihnen die Kraft zu nehmen.

Dabei sind wir jeden Sommer auf Hilfe angewiesen. Hier findest du alle Infos und den richtigen Ansprechpartner, wenn du dich aktiv im Naturschutz einsetzen willst!

 

Das indische Springkraut

Das Indische Springkraut (Impatiens glandulifera) auch Drüsiges Springkraut genannt, kommt ursprünglich aus dem westlichen Himalaya und wurde im 19. Jahrhundert als Zierpflanze in Nordamerika und Europa eingebürgert. In Mitteleuropa wächst er überwiegend in feuchten Wäldern, Auen- und Uferlandschaften, sprich in Böden mit hohem Nährstoffgehalt. Das drüsige Springkraut ist eine einjährige Pflanze und gehört zu der Familie der Balsaminengewächse, von denen bei uns nur eine Art, das Rühr-mich-nicht-an (Impatiens nolitangere) heimisch ist

Der japanische Staudenknöterich

Ursprünglich kommt der Japanische Staudenknöterich (fallopia japonica)aus dem östlichen Asien, u.a Japan, Korea, Taiwan und Teilen Chinas. In den meisten anderen Verbreitungsgebieten wie viele Teile Europas, Neuseeland, Kanada und der USA gilt er als Neophyt. Die Pflanzenart wurde um 1825 gezielt nach Europa gebracht, um als Zier- und Futterpflanze verwendet zu werden. Die Vermehrung findet kaum über Samen statt und vielmehr über die vegetative Vermehrung. Unter der Bodenoberfläche bildet er mehrschichtige Rhizome („Kriechsprosse“) aus, wodurch sich die Pflanze schnell und dicht ausbreiten kann. Durch diese Dichte nimmt der Japanische Staudenknöterich anderen Pflanzen unter ihm das Licht, und außer Bienen während der Blüte, meiden Insekten und Singvögel ihn.

Impressionen der Naturschutzgebiete

Ansprechpartner*in

Ilija Baier / Lotte Hannecke

FÖJ
Zum Hussenstein 12 78462 Konstanz E-Mail schreiben Tel.: 07531/15164